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?Warum gibt es Funken beim Ein – oder Ausstecken eines Steckers

 

Im Alltag erleben viele von uns beim Ein- oder Ausstecken von elektrischen Geräten in die Steckdose ein Phänomen, das manchmal etwas beunruhigend wirken kann: die Entstehung eines elektrischen Funkens.
Aber warum und wie entstehen diese Funken eigentlich? Ist das ein normales Ereignis oder ein Hinweis auf eine ernsthafte Gefahr?
In diesem Artikel von Wien Elektrik gehen wir dieser Frage umfassend nach und geben Ihnen wichtige Tipps für mehr Sicherheit im Umgang mit Steckdosen und Elektrogeräten.

 

Hauptursachen für Funkenbildung beim Ein- oder Ausstecken eines Steckers

  • Vorhandener aktiver Stromfluss (Active Current)
    Einer der Hauptgründe für die Funkenbildung beim Anschließen oder Abziehen eines Steckers ist der vorhandene aktive Stromfluss im Stromkreis. Einfach erklärt: Sobald der Stecker in die Steckdose gesteckt wird, entsteht eine leitende Verbindung zwischen dem elektrischen Gerät und dem Stromnetz des Gebäudes. Wenn das Gerät eingeschaltet ist oder sich der Schalter in der „Ein“-Position befindet, fließt der elektrische Strom sofort durch diese Verbindung. Dieser plötzliche Wechsel, insbesondere bei Stromkreisen mit hoher elektrischer Last, kann die Entstehung von Funken verursachen. Dieses Phänomen tritt besonders häufig bei Geräten auf, die einen kontinuierlichen Stromverbrauch oder einen plötzlichen Anlaufstrom benötigen (wie Kühlschränke oder Waschmaschinen).
  • Schnelles Öffnen und Schließen des Stromkreises
    Auch das Herausziehen des Steckers ist eng mit dem plötzlichen Unterbrechen des elektrischen Stromflusses verbunden. Wenn der Stecker aus der Steckdose gezogen wird, wird der Kontakt zwischen den Stiften des Steckers und den Kontakten der Steckdose abrupt getrennt. Ist das Gerät eingeschaltet, führt diese abrupte Trennung zur Entstehung eines elektrischen Lichtbogens (Electric Arc), der sich als Funke zeigt. Je höher der Stromfluss im Stromkreis ist, desto größer und intensiver wird dieser Funke. Aus diesem Grund wird dringend empfohlen, das Gerät vor dem Herausziehen des Steckers auszuschalten, damit der Stromkreis entlastet wird und die Funkenbildung reduziert wird.
  • Hohe Spannung oder hohe elektrische Last
    Geräte mit hohem Stromverbrauch oder solche, die beim Starten einen starken Einschaltstrom benötigen (wie Heizgeräte, Klimaanlagen oder Bügeleisen), neigen stärker zur Funkenbildung. Je höher die Leistung und die Betriebsspannung des Geräts, desto intensiver die Funkenbildung. Tatsächlich führt ein hoher Stromfluss durch eine elektrische Verbindung zu einer erheblichen Belastung der Kontakte von Stecker und Steckdose, was wiederum Funken erzeugt. Dieses Problem tritt häufiger in Gebäuden mit veralteter Verkabelung oder bei der Verwendung von nicht normgerechten Steckdosen auf. Daher wird dringend empfohlen, für leistungsstarke Geräte spezielle Steckdosen mit geeigneter Verkabelung und FI-Schutzschalter (Fehlerstromschutzschalter) zu verwenden.

Ist die Funkenbildung am Stecker gefährlich?

  1. Kleine Funken: Harmlos oder besorgniserregend?
    In vielen Fällen sind kleine, kurzzeitige Funken beim Ein- oder Ausstecken eines Steckers völlig normal. Solche Funken treten insbesondere dann auf, wenn das Gerät eingeschaltet ist und der Stromkreis unter Last steht. In solchen Situationen entsteht durch den momentanen Kontakt zwischen den Stiften des Steckers und den Kontakten der Steckdose ein leichter Funke, der normalerweise weniger als eine Sekunde dauert. Solange dieser Funke nicht von Geruch, Rauch oder einer Verfärbung des Steckers oder der Steckdose begleitet wird, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.
    Tritt dieses Phänomen jedoch regelmäßig auf oder wird es sogar bei Geräten mit geringem Stromverbrauch beobachtet, kann dies auf eine Schwäche in den Verbindungen oder eine mangelhafte Qualität der verwendeten Komponenten hinweisen.
  2. Große Funken: Ernstzunehmende Warnsignale
    Im Gegensatz dazu sind große, intensive Funken immer als ernstzunehmendes Warnsignal zu betrachten. Wenn Sie beim Ein- oder Ausstecken eines Steckers Funken sehen, die:
  • ein knallendes oder knackendes Geräusch verursachen
  • von einem verbrannten Geruch oder geschmolzenem Kunststoff begleitet werden
  • Verfärbungen oder schwarze Stellen an der Oberfläche der Steckdose oder des Steckers hinterlassen
  • oder sogar dazu führen, dass das Gerät während des Betriebs plötzlich ausgeht

dann sind dies klare Anzeichen für eine schlechte Verbindung, eine veraltete Innenverkabelung, die Verwendung von nicht normgerechten Bauteilen oder eine Überlastung des Stromkreises.
Das Ignorieren solcher Funken kann zu Brandgefahr oder Stromschlägen führen. Daher wird dringend empfohlen, bei ungewöhnlicher Funkenbildung unbedingt einen qualifizierten Elektriker zu Rate zu ziehen, um die Steckdose, den Stecker oder den betreffenden Stromkreis fachgerecht überprüfen zu lassen.

 

Versteckte, aber gefährliche Ursachen für Funkenbildung am Stecker, die Sie kennen sollten!

Neben den bereits erwähnten Gründen gibt es weitere Faktoren, die beim Ein- oder Ausstecken eines Steckers Funken verursachen können. Einer der wichtigsten ist die mangelnde Qualität von Stecker und Steckdose. Der Einsatz von nicht normgerechten Steckern, die aus minderwertigen Materialien gefertigt sind, oder das Anschließen an alte, abgenutzte Steckdosen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Funkenbildung erheblich. Solche Komponenten sind oft nicht in der Lage, hohe Ströme sicher zu bewältigen, und mit der Zeit kommt es zu Verschleiß oder Verformungen. Dies führt zu unsicheren Kontakten und letztendlich zur Funkenbildung.

Ein weiterer kritischer Faktor ist eine lockere Verbindung. Wenn der Stecker nicht vollständig in die Steckdose eingeführt wird oder schräg sitzt, reduziert sich die Kontaktfläche zwischen den Stiften des Steckers und den Kontakten der Steckdose. Diese schlechte Verbindung kann zu wiederholten Funken und sogar zu einer übermäßigen Erwärmung von Stecker und Steckdose führen. Besonders häufig tritt dies bei alten Steckdosen oder billigen Mehrfachsteckdosen auf.
Auch Feuchtigkeit in der Umgebung stellt ein gefährliches Risiko dar. Wenn sich rund um die Steckdose oder den Stecker Feuchtigkeit befindet, erhöht dies die Leitfähigkeit der Umgebung und die Wahrscheinlichkeit eines Kurzschlusses oder einer Funkenbildung steigt erheblich. Dieses Risiko ist in Küchen, Bädern und generell in feuchten Räumen besonders hoch.

Schließlich zählt auch die Überlastung des Stromkreises zu den häufigsten Ursachen für Funkenbildung. Werden mehrere stromintensive Geräte wie Kühlschrank, Mikrowelle und Wasserkocher an eine einzige Mehrfachsteckdose angeschlossen, überschreitet der fließende Strom die zulässige Grenze. Dies führt zu einer erheblichen Erwärmung von Steckdose und Stecker. In Kombination mit bereits schlechten Verbindungen entsteht eine ideale Voraussetzung für wiederkehrende Funkenbildung und im schlimmsten Fall sogar einen Brand.
Deshalb ist es entscheidend, auf hochwertige Komponenten zu setzen, die zulässige Belastung pro Steckdose zu beachten und eine Überlastung des Stromkreises konsequent zu vermeiden. So tragen Sie maßgeblich zur Erhöhung der Sicherheit Ihrer elektrischen Anlage im Gebäude bei.

 

 

Wie kann man Funkenbildung verhindern?

  • Verwendung von normgerechten und hochwertigen Geräten
    Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Funkenbildung ist die Verwendung von elektrischen Geräten mit geprüfter Qualität. Stecker, Kabel, Steckdosen und selbst Lichtschalter sollten mit nationalen oder internationalen Prüfsiegeln versehen sein. Nicht normgerechte Produkte bestehen oft aus minderwertigen Metallen und billigen Kunststoffen, was zu schlechter Leitfähigkeit und höherem elektrischen Widerstand führt – eine direkte Ursache für Hitzeentwicklung und Funkenbildung.
    Zertifizierte Qualitätsprodukte bestehen nicht nur Sicherheitsprüfungen, sondern bieten auch höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Druck, Hitze und Kurzschlüssen. Daher gilt: Verzichten Sie auf billige No-Name-Produkte und setzen Sie auf geprüfte Markenqualität.
  • Geräte vor dem Abziehen des Steckers ausschalten
    Eine der einfachsten und effektivsten Methoden zur Reduzierung von Funkenbildung besteht darin, das Gerät vor dem Herausziehen des Steckers auszuschalten. Ist das Gerät ausgeschaltet, wird der Stromfluss unterbrochen und der Stecker wird lastfrei aus der Steckdose entfernt. Dadurch wird die plötzliche Lichtbogenbildung verhindert. Dies ist besonders bei leistungsstarken Geräten wie Heizlüftern, Kühlschränken oder Waschmaschinen wichtig.
  • Regelmäßige Überprüfung und Wartung der Steckdosen
    Die regelmäßige Inspektion der elektrischen Anlagen gehört zu den grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen im Haushalt. Alte, lockere oder verfärbte Steckdosen neigen besonders zur Funkenbildung. Daher sollten Steckdosen regelmäßig von einem Elektriker überprüft werden. Steckdosen mit Rissen, Verfärbungen oder übermäßiger Erwärmung sollten sofort ausgetauscht werden.
  • Verzicht auf nicht geprüfte Mehrfachsteckdosen
    Der Einsatz von billigen Mehrfachsteckdosen, insbesondere solcher ohne integrierte Sicherung, zählt zu den häufigsten Ursachen für Funkenbildung. Diese minderwertigen Verteilerleisten verfügen meist über schwache Kontakte und ungeeignete Abstände, was zu schlechter Verbindung und in der Folge zu Funken führt.
    Leistungsstarke Geräte wie Bügeleisen, Haartrockner, Wasserkocher oder Heizlüfter sollten niemals über eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden. Solche Geräte gehören direkt in eine feste, normgerechte Wandsteckdose.
  • Einhaltung der Stromkreiskapazität
    Jeder Stromkreis hat eine begrenzte Kapazität zur Aufnahme von Strom. Wird diese Grenze überschritten, kommt es zur Überlastung, was wiederum zu erhitzten Leitungen, schmelzenden Isolierungen und Funkenbildung führt. Dieses Problem tritt besonders häufig in Altbauten mit veralteter Elektroinstallation auf.
    Daher ist es wichtig, die Kapazität der Stromkreise zu kennen, die Verbraucher sinnvoll zu verteilen und die gleichzeitige Nutzung mehrerer stromintensiver Geräte zu vermeiden. Dies trägt maßgeblich zur Verhinderung gefährlicher Funkenbildung bei.

Die Rolle von FI-Schaltern bei der Verhinderung von Funkenbildung und Stromschlägen

In vielen entwickelten Ländern, insbesondere in europäischen Ländern wie Österreich, ist die Verwendung von FI-Schaltern oder sogenannten FI-Schaltern (auch bekannt als RCD – Residual Current Device) verpflichtend. Diese Sicherheitsschalter spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Erhöhung der elektrischen Sicherheit in Gebäuden und können viele elektrische Gefahren, einschließlich plötzlicher Funkenbildung, Kurzschluss und Stromschlag, verhindern.

Die Funktion dieser Schalter ist sehr einfach, aber entscheidend. FI-Schalter überwachen kontinuierlich den hin- und zurückfließenden Strom im Stromkreis. In einem gesunden Stromkreis sind die Mengen des hin- und zurückfließenden Stroms gleich. Wenn jedoch ein Leckstrom auftritt (z. B. aufgrund von Feuchtigkeit, defekter Verkabelung oder unvollständigem Kontakt zwischen Stecker und Steckdose), wird dieses Gleichgewicht gestört. Sobald eine Leckage auch nur im Bereich von wenigen Milliampere erkannt wird, unterbricht der Schalter automatisch die Stromversorgung des Kreises und verhindert so Funkenbildung, Brand und Stromschlag.

Die Bedeutung dieser Schalter im Kampf gegen Funkenbildung
Viele gefährliche Funken entstehen durch fehlerhafte Verbindungen oder Leckströme. In solchen Situationen kann der FI-Schalter die Stromversorgung unterbrechen, bevor sich der Funke zu einem ernsthaften Brand entwickelt. Dies ist besonders in Küchen, Bädern und feuchten Umgebungen, wo das Risiko von Leckstrom höher ist, von großer Bedeutung.

Leider wird die Verwendung dieser Schalter im Iran in vielen Gebäuden nicht ernst genommen, und in alten Gebäuden gibt es diese Ausrüstungen praktisch nicht. Es wird empfohlen, in Neubauten unbedingt standardmäßige FI-Schalter zu verwenden. Dies ist eine intelligente Investition, um das Leben und Eigentum der Bewohner zu schützen und kann schwere Schäden und tragische Unfälle verhindern.

 

Steckerfunken: Warum tritt es auf und wie kann man es verhindern?

Das Funken beim Ein- oder Ausstecken eines Steckers ist ein Phänomen, das viele von uns zu Hause oder am Arbeitsplatz bereits erlebt haben. Es kann verschiedene Ursachen haben, wie das Einschalten des Geräts beim Ein- oder Ausstecken des Steckers, hohe elektrische Lasten, minderwertige Steckdosen und Stecker, lockere Verbindungen oder sogar Feuchtigkeit und unsachgemäße Verkabelung. Während einige kleine und kurzzeitige Funken natürlich sind und keinen Anlass zur Sorge geben, stellen große Funken, begleitet von Geruch, Rauch, Farbänderungen oder übermäßigem Erhitzen der Steckdose, eine ernsthafte Warnung dar und sollten nicht ignoriert werden.

Eine der besten Methoden, um solche Vorfälle zu vermeiden, ist die Verwendung von hochwertigen und normgerechten Elektrogeräten. Stecker, Steckdosen, Verkabelung und sogar Steckdosenleisten sollten über ein Qualitätssiegel und eine hohe Verarbeitungsqualität verfügen. Außerdem ist es wichtig, das Gerät vor dem Ausziehen des Steckers auszuschalten, Steckdosen regelmäßig zu überprüfen und die gleichzeitige Nutzung mehrerer leistungsintensiver Geräte zu vermeiden, um die Wahrscheinlichkeit von Funkenbildung zu verringern.

Die Rolle von Fehlerstromschutzschaltern (FI-Schalter) ist in diesem Zusammenhang ebenfalls sehr wichtig. Diese Schalter sind insbesondere in europäischen Ländern wie Österreich eine wichtige Sicherheitsanforderung in Gebäuden und verhindern Funken, Brände und sogar Stromschläge, indem sie bei Leckströmen oder Kurzschlüssen den Strom schnell abschalten. In Iran wird ebenfalls empfohlen, diese Sicherheitsvorrichtungen in neuen und renovierten Gebäuden als zuverlässige Lösung zu installieren.

Wenn Sie schließlich mit dem Problem von Funken beim Ausziehen des Steckers oder anderen Störungen im elektrischen System Ihres Gebäudes konfrontiert sind, stehen Ihnen die erfahrenen Experten von Wien Electric zur Verfügung, um Ihnen mit fachkundiger Beratung und der Umsetzung der sichersten Lösungen zu helfen und die Sicherheit und Gesundheit Ihres Stromsystems zu gewährleisten.

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